Impressionen

Tag-und-Nacht-Gleiche

Astronomisch wird der Frühling auf der Nordhalbkugel durch die Tag-und-Nacht-Gleiche festgelegt. Der kalendarische Eintritts-Zeitpunkt variiert und fällt, abhängig unter anderem vom Abstand zum letzten Schaltjahr, auf den 19., 20., oder 21. März. Dieses Jahr hat der Frühling am 20.März um 06:14 Uhr (MEZ) begonnen. Wie man sieht ein wunderbarer Beginn...

Blick aus dem Büro 20.März 2012 7°° Uhr

Noch immer rödeln wir wild umher. Jeden Tag sagen wir uns: "Heute gehen wir aber früher!" Leider hat das bisher noch nicht funktioniert. Irgendwie verfliegen die Stunden und wir fragen uns wo die Zeit geblieben ist. Jetzt sind wir doch schon sehr müde und wünschen uns den normalen Alltag, mit einem netten Gel, oder einer kleinen PCR herbei! Ich fürchte allerdings, dass noch ein wenig Wasser den Kleebach hinunterfließen wird, bis wir damit beginnen können!

Nun denn.... so erfreu ich mich in den Abendstunden an dem sprießenden Grün!

Der Kleebach

 

Die Brennesseln jetzt geerntet und dann eine "wilde Wähe gemacht" ! Das weckt die Lebensgeister!
(250g Dinkelvollkornmehl, 80g Butter, 8 Eßlöffel warmes Wasser, Salz, Paprika. Für den Belag: Brennessel, Zwiebel, Knoblauch, 3 Eier, Milch, Muskatnuß, Pfeffer und Käse zum Überbacken.)

It's done

 

Der Pfeil oben links zeigt auf das neue Arbeits-Heim. Es ist schön geworden. So strahlend futuristisch!

Betrachten wir nun dagegen das alte Institut, so leer, staubig und nackt, müssen wir uns eingestehen, dass es ziemlich zerschlissen ist. Manchmal ist es doch von Vorteil Abschied zu nehmen, auch wenn das Herz blutet.

"The move"

Fenster werden ausgebaut. Hauptsächlich werden die Kisten und Geräte durch die Fenster auf die Hebebühnen gehoben, damit die beiden altersschwachen Aufzüge nicht über Gebühr belastet werden.

Hier unser Glaslager noch wohl gefüllt...

Hier gähnende Leere!

...im den neuen Räumlichkeiten...

Das letzte Frühstück

Heute haben wir im alten Institut das letzte Mal an unserem runden Tisch gefrühstückt. Ein bisschen weh ist's ums Herz. Die Runde war so vertraut. Wird es in den neuen Räumlichkeiten auch so sein??

 

Auf jeden Fall sind wir guten Mutes und vielleicht finden wir ja auch einen Platz für unser verbindendes Möbelstück!

An diesem Tisch wurde so manches Problem erörtert, gelöst und vor allem viel gelacht.

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Jetzt warten wir, dass es mit dem Umzug los geht. Wir sitzen inmitten unserer gepackten Kisten...

...und warten!

"Team-Pleschka" ist schon umgezogen. Das neue Labor wird eingerichtet.

....aber Morgen 8°°Uhr, sind "Team-Ziebuhr" und "Team-Glebe" dran!!!

Wochenende

Ahhh...ein wenig Entspannung tut gut!  Die Natur wacht so langsam auf. Wenn ihr jetzt das erste Gänseblümchen entdeckt, haltet kurz inne. Wusstet  ihr schon,  dass diese kleine Blume im Volk als Glücksbringer galt? 

….Die ersten drei im Frühjahr gefundenen Blüten solltet ihr aufheben! Sie bewahren das ganze Jahr  über vor Zahnschmerz, Augenleiden und Fieber.

….Eine Gänseblümchenwurzel um den Hals getragen, verleiht euch Glück und Verstand und wer könnte das nicht vertragen? 

….und wer Blüten bei sich trug, die am Johannistag (24.Juni) um die Mittagszeit gepflückt wurden, dem gelang fortan jedes Vorhaben! 

Mittendrin...

...räumen...

 

...labeln...

...putzen...

...packen...

...schleppen...

        Bald!!!

Aua...

..die Füße brennen und die Lunge wehrt sich gegen die Unmengen an eingeatmeten  Staub!  Wir sind mittendrin im Umzug. Es wird einpackt und aussortiert. Die Mülleimer sind größere Berge, mit kleinen nebendran.  Alle rennen kreuz und quer geschäftig durch die Gänge. Die Nerven sind angespannt. So viel noch zu tun..... zu organisieren.

Für mich erfreulich, denn mein erstes Teilziel ist erreicht: 

„Ich hab‘s geschafft! Das Labor 307 ist verpackt!!!“ 

Mittags nochmal zum BFS gesprintet und Dinge versucht zu klären und dabei....soviel Zeit muss sein...noch einen Schatz geloggt! Ehrensache, denn schließlich der erste Cache am BFS!

Logbuch: "Bfs der JLU"

Also mit dem Namen BFS kann ich mich nicht so richtig anfreunden. Irgendwie zu lang, oder zu kurz, nicht prägnant und bei dem "S" muss man wohl immer erklären warum Seltersberg und für was er steht.

Biomedikum klingt in meinen Ohren besser. Klingt nach Bildung, Forschen und "Wissen macht Ah!"

Die Aussicht von meinem neuen Arbeitsplatz ist gelinde gesagt bombastisch.

die neue Aussicht

Da kann die alte Aussicht nicht so recht mit. Obwohl sie mir bisher ganz gut gefallen hat.

die alte Aussicht

Das neue Treppenhaus, in Schneckenform, ist schon ein Hingucker.

Und was noch ganz nett ist: die Bänke vor der Cafeteria. Obwohl, ich bin mal Realist, wahrscheinlich werden wir an schönen Tagen dort keinen Platz finden. Zuviel Leute! Ich habe heute schon mal mein Brötchen in der Sonne gemoffelt!

Ein Abschied ...

 

Nun ist es soweit. Ersehnt und gefürchtet. Nach über 20 Jahren Planung steht der Umzug von unserem alten liebgewonnen Mehrzweckinstitut, zu dem neuen "Biomedikum" (ist noch nicht raus ob es tatsächlich so heissen wird) bevor. Mit weinenden Augen schauen wir zurück. Hier ist soviel passiert, hier haben wir soviel Lebenszeit verbracht. Ich allein kann immerhin 34!! Jahre vorweisen, die ich im 3.Stock dieses charmanten 70ziger Jahre Baus verbracht habe.

Ulli 1976 - vor meinem Arbeitsplatz in Labor 341

Ende der 70ziger Jahre bis Anfang der 80ziger Jahre war ich der Medizinischen Virologie mal kurz untreu und habe mich am Max-Planck Institut in Berlin umgesehen.

Arbeitsplatz im Max-Planck-Institut Berlin

Aber ich kam wieder zurück nach Gießen. Damals war es wirklich leicht einen Arbeitsplatz zu finden. Ein Anruf beim alten Chef und ich konnte Montags darauf im MZI wieder loslegen. Diesmal in Labor 333. 

Ich habe mich sehr wohl gefühlt.... in meinem Frauen-Labor! Ich denke oft an Euch Mädels!!!

Seit 1992 lebe ich in Labor 307. Immerhin sind das nun schon (oh weh... oh weh) 20 Jahre. Nicht umsonst kommt mir diese Örtlichkeit wie mein Wohnzimmer vor!

Mein bisheriges Labor-Heim

Aber ab heute wird es ernst. Die Umzugkartons sind da....