Freitag, 20. Juli 2012

3.Teil der dOCUMENTA Trilogie



Vielen Dank Sibylle für die wunderbare Organisation!!!
 
Nun weiter zum letzten Teil der Trilogie des Documenta-Ausfluges:
 
Als nächsten Eventpunkt versuchten wir uns Frau Ida Applebrook zu nähern. Sie hatte uns dieses Jahr mit einer Ausstellung ihrer gesamten privaten Aufzeichnungen beglückt, die sie in einem Raum auf unterschiedlichste Weise ausstellte. Manche Zeichnungen riesengroß, andere Blätter zum Mitnehmen.



Meine Faszination für sie lag darin, dass ich mich fragte, wie kann sich ein Mensch bloß so nackt machen vor der ganzen Welt? 
Niemals käme ich auf die Idee meine alten Aufzeichnungen an die Wand zu hängen! Vielleicht wenn was eingermaßen Schlaues oder Schönes drin stehen würde. Ich müsste auf jeden Fall selektionieren. Das hat sie nicht getan. Die gedruckten Bögen, die das geneigte Publikum mitnehmen konnte, waren wahllose Blätter von Briefen, Gedichten oder Gedankenfetzen. Auch ich habe 3 Bögen mitgenommen. Ich wollte sie mir in Ruhe ansehen. Aber sie waren für mich zu bedeutungslos, beziehungsweise zu depressiv. Ich habe sie weggeschmissen. Schlimm??
Auf jeden Fall hat es mich neugierig gemacht auf diese Frau und so habe ich im Internet nachgeschaut. Ich habe eins der wenigen Bilder von ihr gefunden. Zudem habe ich ein Bild eines weiteren Kunstwerkes von Ida angefügt.




Diese Figur ist schon ein Hammer. Ich wollte dieses Werk nicht wirklich, aber es ist wie ein Unfall......man will nicht hinschauen und tut es doch! Wenn ihr Muse habt, dann schaut im Internet mal nach, was Frau Applebrook sonst noch so produziert hat. Ein Gruselfilm ist nichts dagegen! Aber irgendwie...schrecklich häßlich lebendig....







Das nächste Werk: "Sleeping sickness"...zwei tote Tzetzse-Fliegen. Eine weiblich,  eine männlich. Von Prachtchaya Phianthong


Ich habe das Bild nicht selbst aufgenommen, denn genaugenommen konnte man sie gar nicht so richtig erkennen in ihrer Glasummantelung. In der Arbeit ging es um die Bekämpfung dieser Insekten, denn die Männchen werden steril gemacht und da sie nun keine Nachkommen mehr produzieren können, sterben sie beide.
Ist doch irgendwie traurig?schön? so als Paar zu sterben?


Im 3.Stock des Fridericianums kommt man zu einer Videoinstallation von und mit Llyn Foulker. Er spielt sein selbstentwickeltes Instrument " The Machine".


Herr Foulker muss ein wilder ungebremster Kerl sein, der anderen das Leben nicht leicht macht. Er ist Musiker und Maler. An dem nachfolgenden Bild arbeitet er nun schon seit 8 Jahren. Immer wieder fügt er neue Sachen hinzu und entfernt andere. Die Katze ist wohl echt und ich hoffe, dass der sitzende Kerl kein Schrumpfkopf ist!



Detailaufnahmen aus oberer und unterer Mitte. Das Dreidimensionale ist absolut faszinierend herausgearbeitet.

An dem nächsten Bild hat Foulker 18(!) Jahre gearbeitet. Es wirkt lebendig und gleichzeitig strahlt es (für mich) Depression und Tod aus. Keine Ahnung warum es Brad Pitt es für einen 6-stelligen Betrag gekauft hat, ich würde mir auch dieses Bild nicht aufhängen! Ich finde es nicht schön, aber es fesselt die Augen mit seinen Details.




Zum Schluss ging es wieder ins Erdgeschoss des Fridericianums. Durch einen weißen Raum ging es in einen ebenso weißen leeren Raum. Das interessante war der Wind. Wir befanden uns in dem Windraum. Hier rollten Wollmäuse über den Boden und der Wind wehte den Kopf frei. Gelungener Abschluss würde ich sagen….



























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